Test - Canon RF 14-35mm F4L IS USM
Canon brachte mit dem RF 14-35 mm F4 L IS USM ein professionelles kompaktes Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv für die Landschafts- und Architekturfotografie. Das mit einem Nano USM-Motor für einen schnellen und leisen Autofokus-Betrieb sowie einem optischen Bildstabilisator ausgestattet Objektiv in Verbindung mit der EOS R5 oder R6 bis zu sieben Belichtungsstufen kompensiert. Was es wirklich kann, haben wir uns genau angeschaut und an der Canon R5 ausprobiert.
TECHNISCHE DATEN
- Optischer Aufbau: 16 Linsen in 12 Gruppen
- Anzahl der Blendenlamellen: 9
- Kleinste Blende: 22
- Naheinstellgrenze: 0,20 m
- Bildstabilisierung: 5,5 Blendenstufen (bis zu 7 Blendenstufen mit der R5/R6/R3)
- AF-Motor: Nano USM
- Staub-/Spritzwasserschutz: Ja
- Filterdurchmesser: 77 mm
- Länge: 99.8 mm
- Gewicht: 540g
Das Canon RF 14-35 mm F4 L IS USM ist ein günstigere, aber mit über 1800 € keine günstige Alternative zu dem Canon RF 2,8/15-35 mm Objektiv. Es ist, wie alle Objektive aus Canons professioneller L-Serie, gegen Staub und Spritzwasser geschützt und gewohnt robust verarbeitet. Bei diesen ultrabreiten Brennweiten kann ein einziger Millimeter einen großen Unterschied machen. Mit der bislang kürzesten Brennweite im RF System ist es 14 mm Objektiv geradezu prädestiniert für den Einsatz in Räumen mit eingeschränktem Platzangebot, als Reportage-Optik, für Architektur-, Reise- und die Landschaftsfotografie. Dank der besonders kurzen Naheinstellgrenze von nur 20 cm ist es aber auch hervorragend für Aufnahmen in der Natur geeignet.
Das Objektiv, das den begehrten roten Ring aufweist, ist mit einem Gewicht von nur knapp über 500 Gramm nicht nur angenehm leicht, sondern ist auch perfekt ausbalanciert. Es liegt gut in der Hand. Sowohl die Schalter als auch die Einstellringe sind gut erreichbar und geben keinen Grund zur Beanstandung.
Die Optik ist bei praktisch allen Blendeneinstellungen bis in die Bildecken wunderschön scharf. Einen realen Unterschied zwischen f/4, f/8 und f/11, gibt es kaum. Nur einen leichten Abfall der Auflösung können wir feststellen, was aber unbedeutend ist. Ab Blende 16 macht sich dann aber die Beugungsunschärfe deutlich bemerkbar. Der Kontrast ist hoch, Farben werden nicht beeinflusst und Bilder bleiben natürlich in ihrem Aussehen. Die Verzeichnung ist sehr gut auskorrigiert. Auch Lens Flares und Ghosting sind bei extremen Gegenlichtsituationen ebenfalls kein allzu großes Problem. Genauso verhält es sich mit durch chromatische Aberration, die ebenfalls kein Problem mit den hervorgerufenen Farbsäumen darstellt.
Dass das RF 14-35 mm F4 L IS USM gestochen scharfe Aufnahmen. Selbst bei wenig Licht und ohne Stativ liefert, es scharfe Bilder was der sehr guten Bildstabilisierung zu verdanken ist. Damit leichte Wackler nicht für Unschärfe im Bild sorgen, schafft der Stabilisator 5,5 Blendenstufen mit nicht-IBIS-Gehäusen zu kompensieren. Wenn sie das Objektiv mit den stabilisierten Kameras Canon EOS R3, R6 und R5 verwenden, steigt der Wert auf 7 Blendenstufen an. Mit 14 mm Brennweite war es uns möglich, bei Verschlusszeiten von mehr als 1 ganzen Sekunde scharfe Aufnahmen zu machen.
Fazit:
Als Fotograf ist man immer auf der Suche nach Dingen, die die Ausrüstung leichter und kleiner machen können. Das RF 14-35 mm F4 L IS USM hilft einem dabei enorm. Das relativ kleine und leichte Objektiv hat eine hervorragende Bild- und Verarbeitungsqualität. Es ist leichter, kleiner und preiswerter als das RF 15-35 mm F2,8 L IS USM. Mit einem Preis von über 1800 Euro ist es aber immer noch ziemlich teuer. Wer das Geld aber ausgibt, bekommt ein TOP Objektiv. Uns hat die Linse überzeugt.